Kathrin Kirchmeier wurde für ihre Bachelorarbeit, die sie im Rahmen ihres Studiums der Materialwissenschaften und Werkstofftechnik an der Universität Bayreuth bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH (NMB) angefertigt hat, mit dem Innovationspreis 2021 der Forschungsvereinigung Neue Materialien e. V. ausgezeichnet. Die angehende Ingenieurin beschäftigte sich mit der Erarbeitung einer Methodik zur quantitativen Bewertung der Umweltwirkungen von Herstellprozessen für Faserverbund-Leichtbauteile.

Mit diesem Preis möchte die Forschungsvereinigung Neue Materialien e.V. einen Beitrag zur gezielten Nachwuchsförderung aus dem Umfeld der Werkstoff- und Ingenieurwissenschaften leisten. Er soll die Neugierde junger Wissenschaftler auf innovative und kreative Lösungen für die Materialentwicklung und Verfahrensoptimierung fördern und belohnen. Die mit einem Preisgeld ausgestattete Auszeichnung schafft einen Anreiz, akademische Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Materialwissenschaften anzufertigen und dabei in einen Wettbewerb einzutreten. Am 06. Juli 2021 wurde dieser Preis zum sechsten Mal vor Ort bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH in einer Feierstunde unter Anwesenheit von Ehrengästen vergeben.
Die Jury aus Robert Hofmann (Geschäftsführer Hofmann Innovation Group), Prof. Volker Altstädt (Universität Bayreuth), Dr. Thomas Neumeyer (NMB-Bereichsleiter Kunststoffe) sowie Prof. Uwe Glatzel (NMB-Bereichsleiter Metalle) prämierte in diesem Jahr eine Arbeit, die sich mit der Ressourceneffizienz eines thermoplastischen Spritzpress-Prozesses beschäftigt.
Preisträgerin Kathrin Kirchmeier hat sich in ihrer Bachelorarbeit bei NMB mit der Nachhaltigkeitsbewertung von Faserverbundstrukturen und deren Herstellung beschäftigt. Kontinuierlich faserverstärkte Thermoplaste finden gerade den Einzug in industrielle Serienanwendungen. Für die weitere Etablierung dieser Verbundwerkstoffe in nachhaltigen Leichtbauanwendungen ist die systematische und quantitative Bewertung der Umweltwirkungen von zentraler Bedeutung.
Im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit den begrenzten Ressourcen sind die Umweltwirkungen eines Produkts bereits im frühen Stadium einer jeden Produktentwicklung zu berücksichtigen. Insbesondere bei Leichtbauteilen, wie den hier betrachteten Faserverbundstrukturen, stellt sich die Frage, ob der Energieeinsatz zur Herstellung der Ausgangsmaterialien und Formteile gegenüber den potenziellen Einsparungen während des Lebenszyklus durch die Nutzung von Leichtbau gerechtfertigt ist. Hierzu hat die 23-jährige Materialwissenschaftlerin eine ökobilanzielle Betrachtung durchgeführt, mit deren Hilfe quantitative und damit bewerte Aussagen möglich sind.
Die Nachhaltigkeitsbewertung von Faserverbundstrukturen und deren Herstellung wird künftig ein elementares Bewertungskriterium im Wettbewerb mit anderen Leichtbautechnologien darstellen. Die Arbeit trägt somit wesentlich dazu bei, die ökologischen Vorteile von Faserverbund-Leichtbaustrukturen nachvollziehbar zu beurteilen und diesen Bauweisen den Weg in weitere Serienanwendungen zu ebnen.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Volker Altstädt vom Lehrstuhl Polymere Werkstoffe an der Universität Bayreuth und Dipl.-Ing. Mathias Mühlbacher, Teamleiter Faserverbunde, Neue Materialien Bayreuth GmbH.
Für herausragende Beiträge wurden weiterhin geehrt: Simon Kastl für seine Bachelorarbeit „Prozess-Struktur-Transparenz Zusammenhang additiv gefertigter amorpher Thermoplasten im Arburg Kunststoff Freiformen“ an der Universität Bayreuth sowie Thomas Dörflinger für seine Bachelorarbeit „Untersuchung zum Einfluss der Oberflächenvorbehandlung von 3D-Kunststoff- Werkzeugeinsätzen auf die Haftfestigkeit von lichtbogengespritzten Schichten“ an der Hochschule Hof.
Ansprechpartnerin
Neue Materialien Bayreuth GmbH
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