Zurück zur Übersicht

Studie Rahmenbedingungen für die Zukunft der Werkstoffe – Handlungsempfehlungen der acatech

Werkstoffe sind systemrelevant für den Innovationsstandort Deutschland. Dabei brauchen Werkstoffe aus heimischer Entwicklung und Produktion faire Wettbewerbsbedingungen und Unternehmen, die neue Werkstoffe mutig einsetzen – so die zentralen Ergebnisse einer soeben veröffentlichten Studie der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Studie „Rahmenbedingungen für die Zukunft der Werkstoffe“ (© acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN)

 

Die Studie „Rahmenbedingungen für die Zukunft der Werkstoffe“ unter der Projektleitung von Prof. Christina Berger, Technische Universität Darmstadt, und Prof. Volker Altstädt, Universität Bayreuth, beruht auf Interviews mit Expertinnen und Experten der verschiedenen Werkstoffbranchen. Darüber hinaus werden Positionspapiere, Studien und Berichte von Unternehmen, Verbänden und aus der Forschung ausgewertet. Im Fokus stand dabei der Frage, wie sich Energiepreis oder Emissionshandel, die Verfügbarkeit von Rohstoffen sowie Materialeffizienz und Kreislauffähigkeit auf die Entwicklung, Produktion und Anwendung von Werkstoffen in Deutschland auswirken. Analysiert wurden die klassischen Werkstoffbranchen Stahl, Glas, Aluminium und Kupfer und Beton, Zement und Steine sowie die neuen Werkstoffklassen der Verbundwerkstoffe, Funktionswerkstoffe und Kunststoffe.

Generell warnt die Akademie, dass die hiesige Werkstoffindustrie auf faire Wettbe-werbsbedingungen angewiesen ist, damit sie nicht ins Ausland abwandert. Gleich-zeitig zielen die Empfehlungen auf einen effizienteren Einsatz von Rohstoffen, auf eine stärkere Wiederverwertung und auf das Vermeiden von Zielkonflikten in der Regulierung ab.

Recyclingforschung und Ökodesign vorantreiben

acatech fordert einen nachhaltigeren Umgang mit Altprodukten. Deutschland expor-tiert Schrott in andere Teile der Welt, wo die wertvollen Bestandteile recycelt werden mit oftmals gravierenden Folgen für Umwelt und Gesundheit. Stattdessen muss die hiesige Wiederverwertung in den Ressourcenkreislauf im Sinne einer Circular Economy forciert und schon im Design von Produkten und in den eingesetzten Werkstoffen angelegt werden.

Faire Wettbewerbschancen auf dem Weltmarkt

Nationale und europäische Regelungen – darunter der europäische Emissions-handel, umweltbezogene Grenzwerte oder Strompreise – dürfen die deutsche Werkstoffbranche in ihrer ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährden. Deutschland als vergleichsweise rohstoffarmes Land ist auf einen fairen und offenen Wettbewerb angewiesen. Die energieintensive Werkstoffbranche wird weiterhin Ausnahmeregelungen bei den Energiekosten benötigen. Andernfalls könnte sie in Länder abwandern, die günstiger produzieren – aber zu schlechteren Bedingungen für Klima, Umwelt und Gesundheit.

Neue Werkstoffe einsetzen

Neue Werkstoffe sind ein wesentlicher Treiber für Innovationen in allen Sektoren der Wirtschaft. Da moderne Werkstoffe in einem hohen Maß auf Forschung beruhen, wird eine enge Kopplung der Forschungslabors mit der Wirtschaft künftig mehr und mehr zu einem Wettbewerbsvorteil.

Neue, innovative Werkstoffe werden von Unternehmen mitunter zögerlich einge-setzt, weil damit häufig ein ökonomisches Risiko einhergeht. Mitarbeiter müssen im Umgang mit neuen Materialen geschult, neue Arbeitsabläufe müssen etabliert und neue Maschinen angeschafft werden. Insgesamt fordert acatech deshalb mehr Mut zum Einsatz innovativer Werkstoffe.

Weiterführende Informationen unter:
https://www.acatech.de/projekt/rahmenbedingungen-fuer-die-zukunft-der-werkstoffe/


Ansprechpartner

Neue Materialien Bayreuth GmbH
Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt | E-Mail info@nmbgmbh.de

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies (ausschließlich funktionale) zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um Ihnen das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung Ihrer Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden.

Schließen