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100-Tage NMB: Der neue Geschäftsführer der Neue Materialien Bayreuth GmbH zieht eine erste Bilanz und blickt in die Zukunft

Prof. Dr.-Ing. Holger Ruckdäschel hat mit Jahresbeginn 2022 die Geschäftsführung der außeruniversitären Forschungseinrichtung, die im Bereich innovativer Werkstoffe und Verfahren agiert, übernommen. Im Interviewformat schildert er die ersten Eindrücke und erläutert seine Pläne.

Foto: NMB

 

In welcher Form haben Sie die NMB denn vorgefunden?

In einer sehr guten Form! Die NMB ist als kompetenter und zuverlässiger Forschungspartner fest etabliert – und dies in ganz Deutschland und auch darüber hinaus. In den vergangenen zwölf Jahren wurden bei der Ausrichtung wichtige und richtige Weichen gestellt. Damit ist die NMB gut aufgestellt ist, um für unsere Partner und mit unseren Partnern zukunftsweisende F&E-Themen zu bearbeiten.

Aus dem frischen Blickwinkel eines „Neuen“: Was sind Ihrer Einschätzung nach die Erfolgsfaktoren der NMB?

Da sehe ich drei Aspekte:

Erstens das Team: In den Gesprächen mit den Beschäftigten, die ich in meinen ersten Wochen geführt habe, traf ich auf durchwegs kompetente, hochmotivierte und aufgeschlossene Mitarbeiter. Ich freue mich darauf, mit diesem Team meine Pläne für die NMB umzusetzen.

Zweitens die technischen Rahmenbedingungen: Wir verfügen über eine hochmoderne Anlagentechnik im Industriemaßstab. Damit können wir im Unterschied zu anderen Forschungsinstituten Ideen direkt in die industrielle Praxis überführen.

Drittens die fachliche Kompetenz: Wir besitzen einen großen Erfahrungsschatz in unseren beiden zentralen Bereichen, nämlich Kunststoffen und Metallen. Und wir verknüpfen dieses Wissen zunehmend. Stichworte hierzu sind: Additive Fertigung, hybride Werkstoffverbunde, metallisch beschichtete polymere Werkstoffe. Da wir alle diese Werkstoffe unter einem Dach haben, sind bei der NMB die Voraussetzungen für interdisziplinäre Zusammenarbeit und Innovation ideal.

Welche Themen sehen Sie für die weitere Ausrichtung der NMB?

Die Welt steht nicht still, daher müssen wir die NMB konsequent weiterentwickeln. Hier möchte ich neben der Erschließung neuer Technologiefelder und Anwendungsbereiche besonders zwei Themen herausstellen – die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung hilft uns nicht nur dabei, F&E-Projekte schneller und effizienter zu bearbeiten. Wir wollen hier zudem Ansprechpartner und Demonstrationszentrum werden, um unsere Partner bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Und in Bezug auf die Nachhaltigkeit: Sie wird das zentrale Thema neuer und optimierter Werkstoffe und Verfahren sein. Daher werden wir unsere bereits heute existierenden Kompetenzen bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung und bei Lebenszyklusanalysen in Breite und Tiefe ausbauen.

Wie sieht es mit der Anlagentechnik aus?

Zielgerichtet in neue Anlagen zu investieren, liegt mir besonders am Herzen. In diesem Jahr ist mit einem weiteren Ausbau der additiven Fertigung zu rechnen. Für die nächsten Jahre erstellen wir gerade eine Strategie, die zukünftige Marktbedürfnisse und Technologietrends adressiert. Wir freuen uns dabei natürlich auch über den Input unserer Partner. Neben der Anlagentechnik investieren wir auch in deren Digitalisierung, um sie mit durchgehender Datenerfassung und -auswertung auszustatten. Es wird sicher alles andere als langweilig.

Haben Sie auch Pläne jenseits von Projekten und Anlagen?

Auch hier möchte ich drei Punkte nennen, die wir bereits anpacken: Konsequente Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter, Gewinnung neuer Talente für unser Team und Ausbau unseres öffentlichen Auftritts. Beim letzten Punkt konzentrieren wir uns verstärkt auf neue Veranstaltungsformen, wie unsere kompakte Webinarreihe „NMB Insight“, und bauen unser soziales Marketing auf LinkedIn aus.

Die NMB ist eine Landesforschungseinrichtung des Freistaats Bayern: Was bedeutet dies für die NMB selbst, aber auch für deren Partner?

Die Unterstützung durch das Wirtschaftsministerium des Freistaats ist einzigartig. Das gilt genauso für unsere weiteren Gesellschafter, wie die Stadt Bayreuth, die Universität Bayreuth oder die regionalen Wirtschaftskammern. Die kurzen Dienstwege, gemeinsamen Ziele und unser enges Netzwerk unterstützen uns dabei, für unsere Partner aus Wirtschaft und Industrie schnelle und hochwertige Lösungen zu schaffen. Gemeinsam sind wir stark.

Zur Person:

Nach seinem Studium der Materialwissenschaften promovierte Holger Ruckdäschel 2008 an der Universität Bayreuth. Anschließend war er 13 Jahre bei BASF beschäftigt und leitete zuletzt die digitale Strategie des Kunststoffbereichs. Zu seinen weiteren Stationen bei der BASF zählen die Polymerforschung sowie leitende globale Funktionen bei der Windenergieforschung und den Kunststoffadditiven. In den letzten Jahren trieb er mit seinem Team zudem digitale Innovationen und neue Geschäftsmodelle für die Kunststoffindustrie voran.

Seit Anfang 2021 leitet der 42-Jährige den Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe an der Universität Bayreuth. Der Fokus seiner Forschungsarbeiten liegt auf Anwendungsorientierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Sein interdiszipliniertes Team verfolgt dabei die Strategie eines ganzheitlichen Verständnisses von Verarbeitung, Struktur und Eigenschaften polymerer Materialien.

Seit 2022 ist er alleiniger Geschäftsführer der Neue Materialen Bayreuth GmbH.


Ansprechpartner

Neue Materialien Bayreuth GmbH
Dipl.-Ing. Claudia Benedickt | E-Mail claudia.benedickt@nmbgmbh.de

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